Formen pfadfinderischer Beziehungsgestaltung in ihrer Wirkung auf pädagogische Erfahrungsräume

Prof. Dr. Manfred Wahle (†), Universität Duisburg-Essen

Veröffentlichungstitel: Beziehungsgestaltung und Professionalität in der Pfadfinderbewegung

Tagungsband 2016, Seiten 211-236

Abstract:

Planungsskizze

 

1.  Zu Inhalt und Zielsetzung des Workshops

Soziale Interaktion ist ein zentrales Bindeglied zwischen individuellem Handeln und sozialer Ordnung. Die wechselseitige und sinnhafte Bezugnahme der Menschen/Akteure aufeinander führt zur Ausbildung sozialer Ordnungsgefüge (von Scheve 2010). Mit anderen Worten:  Das sich wechselseitig bedingende Handeln des/der Einzelnen in einer Gesellschaft oder Gruppe (wie z.B. Pfadfinder) zielt insbesondere darauf, das Verhalten der Beteiligten sowie das konkrete Handeln der  Akteure abzustimmen. Dabei  sind wiederkehrende, ritualisierte Handlungen, aber auch neue Formen des gemein- samen Handelns das Resultat eines durch Interaktion bestimmten Prozesses der Interpretation von Regeln, Normen, Werten, moralischen Erwartungen und (Gruppen-)Bedürfnissen, die das Handeln der Menschen leiten, beeinflussen, sanktionieren etc.

Positive soziale Interaktion

  • hilft dem Individuum, die Welt zu bewältigen
  • trägt dazu bei, sich miteinander verbunden zu fühlen
  • befördert gegenseitiges Vertrauen (Smith & Mackie 2007).

In diesem  Sinne geht es um Wechselseitigkeiten von Interaktion, Sympathie (Liking) und Übereinstimmung („Similarity) (Smith & Mackie 2007). Das heißt: Menschen mögen diejenigen, mit denen sie interagieren und suchen Interaktion mit anderen Menschen, die sie mögen bzw. die ihnen sympathisch sind. Der Mensch ist also positiv denen gegenüber eingestellt, die ihm ähnlich sind, und denkt, dass diejenigen, die er mag, auch ihm ähnlich seien. Gemeinsamkeiten werden in der Interaktion entdeckt, und anders herum: interagiert wird mit denjenigen, die etwas mit den jeweils anderen Akteuren gemeinsam haben (Sinngebung, Orientierungen, Perspektiven, Erfahrungen und Erlebnisse, Norm- und Wertvorstellungen usw.).

Dieses Modell der positiven sozialen Interaktion lässt sich durchaus auf die besonderen Formen der pfadfinderischen Beziehungsgestaltung übertragen. Die spezifische soziale Struktur beispielsweise einer Sippe/Pfadfindergruppe , die in dieser und für diese strukturwirksamen Handlungs- und Interaktionsmuster, die interindividuelle Übertragung von Emotionen innerhalb der Sippe/Pfadfindergruppe als einer besonderen sozialen Einheit und die interindividuelle Angleichung von Emotionen und Handlungsweisen an gruppenspezifische Strukturen und Handlungsmuster determinieren nicht nur diverse Formen pfadfinderischer Beziehungsgestaltung, sondern werfen zudem Fragen an die (pädagogische) Praxis in pfadfinderischen Kontexten auf.

Die damit verbundenen Konsequenzen sollen in dem Workshop herausgearbeitet und diskutiert werden. Das übergeordnete Ziel des Workshops besteht darin, die Art und Weise und den Einfluss sowie die Folgen pfadfinderischer Interaktionsstile und Beziehungsformen hinsichtlich pädagogisch bedeutsamer Dimensionen des Pfadfindens zu prüfen. Insoweit soll im Rahmen des Erfahrungsaustausches soll geklärt werden,

  • welche Rolle soziale Interaktion bei pfadfinderischen Bildungsanspchen spielt,
  • welche pädagogischen Erfahrungsräume das Pfadfinden überhaupt umfasst,
  • welcher Zusammenhang zwischen pfadfinderischer Beziehungsgestaltung und Selbstbildung

besteht.

 

2.  Verlaufsplan und thematische Schwerpunkte

Dem Workshop liegt ein Handout im Umfang von 3 bis 4 Seiten zugrunde. Dieses ist die Zusammenfassung der wesentlichen Aspekte, die in dem anfänglichen Input (ca. 15 Minuten) in Form einer Power-Point-Psentation thematisiert werden.

 

2.1 Impulsreferat

 

1.  Einführung in das Thema

 

1.1 Interaktionsstile               

1.2 Soziale Interaktion                     

1.3 Beziehungsformen

 

2.  Pfadfinderische Beziehungsgestaltung

2.1 Strukturmerkmale/soziale Struktur pfadfinderischer Gruppen

2.2 Formen der Beziehungsgestaltung

2.3 Wirkungen der Beziehungsgestaltung

 

3.  Pfadfinden als spezifischer pädagogischer Erfahrungsraum

3.1 Pfadfinderische Bildungskonzepte

3.2 Handlungsweisen, Rituale, Kommunikation

3.3 Zugehörigkeit, soziale Pgung und Regulation

3.4 Pfadfinderische Beziehung, emotionale Ansteckung und Selbstbildung

 

4 Fazit

Thesenartige Zuspitzung als Impuls für anschließenden Erfahrungsaustausch und Diskussion

 

2.2 Arbeitsphasen

1 Diskussion des Impulsreferates

2 Erfahrungsaustausch unter bes. Berücksichtigung der Punkte 4 und 5 des Impulsreferates

3 Erarbeitung eines Handlungskonzepts zur pfadfinderischen Beziehungsgestaltung

 

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