Haltung zur Reproduktion rassistischer Sprache und Bilder

Ziel der Fachtagung

Die Fachtagung Pfadfinden 2025 konzentriert sich auf das Thema "Kolonialismus und Pfadfinden". Bisher wurde dieser Zusammenhang im deutschsprachigen Raum nur wenig wissenschaftlich erforscht oder in den Verbänden diskutiert. Vorhandene Quellen erzählen Pfadfinder*innengeschichte zudem meistens aus einer Europäischen Sicht und sparen koloniale Gewalt und die Perspektiven der Unterdrückten aus. Die Fachtagung soll diese Lücken schließen und eine Brücke zwischen Forschung und Praxis bilden, um die Pfadfinder*innen-Arbeit inklusiver und sensibler gegenüber Rassismen zu gestalten.

Anspruch

Als Tagungsteam wollen wir nicht nur die theoretische Diskussion ermöglichen, sondern auch mit den Teilnehmer*innen eine angemessene Diskussionskultur im Umgang mit Rassismus entwickeln. Dies ist zum einen aufgrund der bisher stark eurozentristischen Vermittlung von Pfadfinder*innengeschichte notwendig. Zum anderen beobachten wir mit Sorge, dass man heutzutage in Deutschland mit rassistischer Politik erfolgreich sein kann. Insofern sehen wir es auch als Aufgabe der Fachtagung, einen Raum zu schaffen, sich bezüglich Rassismus zu sensibilisieren und die eigene Verantwortung anzuerkennen. Dazu gehört auch, dass man die eigene Rolle – auch die, die zugewiesenen werden – hinterfragt.

Herausforderung

Als Tagungsteam bestehen wir ausschließlich aus weißen Personen, und auch die Teilnehmer*innenschaft der Fachtagung wird mehrheitlich weiß sein. Dies kann zu Situationen führen, in denen zu wenig Sensibilität und Bewusstsein für die Perspektiven und Erfahrungen der von Rassismus Betroffenen besteht. Wir möchten dennoch einen möglichst sicheren Raum des gemeinsamen Austauschs und Lernens schaffen.

Leitlinien für einen respektvollen Dialog

Um einen respektvollen und sicheren Raum zu schaffen, bitten wir alle Teilnehmer*innen der Fachtagung, folgende Leitlinien zu beachten:

  • Die Reproduktion kolonialrassistischer Sprache und Bildmaterial soll vermieden werden. Wenn solch eine Reproduktion notwendig ist – beispielsweise um eine These zu belegen – sollen vorher Triggerwarnungen ausgesprochen werden.
  • In diesem Zusammenhang möchten wir betonen, dass koloniale und rassistische Gewalt einige der Anwesenden persönlich betreffen kann, teils in einer Weise, die unsichtbar bleibt und nicht immer so leicht zu erklären ist. Wenn Menschen von ihren Erfahrungen berichten, werden diese nicht infrage gestellt und Verletzungen nicht abgesprochen.
  • Teilnehmer*innen, die von Rassimus betroffen sind, bekommen den Raum, den erfahrenen Rassismus zu benennen, falls sie dies wünschen. Das kann durch eine öffentliche Ansprache im Plenum oder durch eine vertrauliche Mitteillung an die Tagungsleitung oder das Awareness-Team geschehen. Wir erwarten von allen Teilnehmer*innen, dieses Verfahren und auch Diskussionen, die sich daraus ergeben, zu akzeptieren.
  • Schließlich erinnern wir an den Verhaltenskodex, den alle bei ihrer Anmeldung unterzeichnet haben. Während der gesamten Tagung wird ein Awareness-Team für alle Teilnehmer*innen ein offenes Ohr haben und für Gespräche und zu ihrer Unterstützung verfügbar sein.

Kontakt

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