Gruppe, Singen und Abenteuer - die Methoden des Pfadfindens aus pädagogischer und international vergleichbarer Sicht

 

Gruppe, Singen und Abenteuer - die Methoden des Pfadfindens aus pädagogischer und international vergleichbarer Sicht

Sonja Werle M.A., Frankfurt am Main

Tagungsband 2014, S. 163 - 173

Zusammenfassung:

Der Vortrag befasst sich mit den sieben Elementen der Pfadfindermethode, wie sie von der World Organisation oft he Scout Movement (WOSM) 1998 in dem strategischen Text mit dem Titel „Scouting: an Educational System“  neu formuliert worden ist:

  • Das Pfadfindergesetz und das Pfadfinderversprechen
  • Learning by Doing
  • Das Patrolsystem
  • Ein symbolischer Rahmen
  • Natur
  • Persönliche Weiterentwicklung
  • Unterstützung durch Erwachsene

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, aus welchen theoretischen Ansätzen Baden-Powell, der selbst kein Pädagoge war, seine Pfadfindermethode in Orientierung an den aktuellsten Erkenntnissen der pädagogischen Entwicklung des beginnenden 20. Jahrhunderts zusammenstellte.

Dabei werden in diesem Vortrag weder die Ziele noch die Werte der Pfadfinder betrachtet, sondern speziell die pädagogische Methode, mit der in den Gruppenstunden und auf den Zeltlagern gearbeitet wird.

Baden-Powell kombinierte die Grundideen der amerikanischen progressive education, die Projektmethode und den demokratischen Aufbau einer Jugendorganisation,  mit Ernest Thompson Setons System der „Woodcraft Indians“  zur Pfadfindermethode.

Auch im beispielhaften Vergleich der Anwendung der Pfadfindermethode in verschiedenen Ländern zeigt sich, dass die unter Einfluss der amerikanischen Reformpädagogik entstandene Pfadfindermethode  den Aspekt der persönlichen Weiterentwicklung am deutlichsten in den Mittelpunkt stellt, wie es Baden-Powells Absicht war.

„Hätten wir es als das bezeichnet, was es ist, „Eine Gesellschaft für die Propagierung moralischer Attribute“ , hätten die Jungen sich nicht unbedingt gedrängt, mitmachen zu dürfen. Aber es Pfadfinden zu nennen, und ihm die Chance zu geben, ein kleiner Pfadfinder zu werden, war natürlich eine andere Sache.“, schreibt Baden-Powell 1933 in „Lessons from the Varsity of Life“.

Nicht nur wird die Selbsterziehung als Hauptziel des Pfadfindens an sich von der WOSM definiert, sondern die persönliche Weiterentwicklung wird als das Element der Pfadfindermethode betrachtet, das die bewusste Einbindung des jungen Menschen in die Gestaltung seiner eigenen Weiterentwicklung bedeutet.

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