Cheikh Khaled Bentounes, Paris
Vortragstitel: Kluft und Kopftuch - Muslim Scouts als Herausforderung etablierter Pfadfinderideen
Veröffentlichungstitel: Die Friedenskultur und die Pfadfinderbewegung
Cheikh Khaled Bentounes wurde 1949 im algerischen Mostaganem geboren und genoss dort seine Erziehung, bis er in jungen Jahren nach Europa kam. Nachdem er ein Studium in Oxford und Cambridge verfolgte, begab er sich in die Geschäftswelt nach Paris. Nach dem Tod seines Vaters wurde der Junge vom Rat der Weisen zum Nachfolger seines Vaters und damit zum neuen Lehrmeister des großen Alawiyya-Ordens gewählt. Nach anfänglicher Ablehnung widmete er sich schließlich dieser großen verantwortungsvollen Aufgabe.
Der heute in Frankreich lebende Cheikh Khaled Bentounes ist ein bekannter Mann des Friedens. Als gefragter Schriftsteller, Pädagoge und Referent durchreist er seit mehreren Jahren die Welt. Er ist Autor zahlreicher Werke, u.a. auch vom bekannten Werk „Le soufisme coeur de l’Islam“. Im Jahre 2000 war er Initiator für das Kolloquium „Für einen Islam des Friedens“, das bei der UNESCO veranstaltet wurde.
Cheikh Khaled Bentounes ist Mitglied im Weltkongress der Rabbiner und Imame, der sich regelmäßig zu Konferenzen für den Frieden zusammenfindet. Im Jahre 2007 wurde er in Paris mit dem Ball des Friedens ausgezeichnet, den zuvor Zinedine Zidane, Yanick Noah und Nelson Mandela als Ehrung erhalten hatten. Er reichte den Ball des Friedens anschließend an den ehemaligen amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore weiter.
Cheikh Bentounes gründete im Jahre 1991 die Pfadfinder-Bewegung Scouts Musulmans de France (SMF), in der heute zahlreiche Jugendliche in Frankreich organisiert sind. Der Pfadfinder-Verein arbeitet heute erfolgreich und ist in Frankreich vom Ministerium der Jugend und des Sports (Ministere de la Jeunesse et des Sports) als offizieller Bildungsverein anerkannt. Der Verein ist Mitglied des Dachverbands der Pfadfinder in Frankreich und Mitglied in der Weltorganisation der Pfadfinderbewegung (Organisation Mondiale du Mouvement Scout).
Zu den letzten großen Projekten der SMF zählt das Projekt Flamme de L’espoir (Flamme der Hoffnung), das von Mai bis Juli 2007 andauerte. Das Comité National Olympique Sportif Français überreichte den moslemischen Pfadfindern die olympische Fackel, um diese symbolisch als Flamme der Hoffnung durch ganz Frankreich zu tragen. Am 1. Juli 2007 traf die Flamme der Hoffnung an ihrer Endstation, in der französischen Hauptstadt Paris, ein und wurde dort von Cheikh Bentounes zusammen mit mehreren Tausend Pfadfindern und Gästen empfangen.
Im August 2008 organisierten die SMF das Projekt La Flamme Européenne de L’Espoir, das erste islamische europäische Pfadfinder-Camp, bei dem Pfadfinder aus verschiedenen Ländern Europas zusammenkommen.
Im Juli 2009 organisieren die SMF das Projekt La Flamme de l'Espoir Méditerranéenn, ein Projekt das in Zusammenarbeit mit verschiedenen Pfadfinderbunden der Mittelmeerstaaten durchgeführt wird. Im Jahr 2011 organisierten die SMF das Projekt La Flamme de L'Espoir Citoyen und überreichten dem Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD) die Flamme der Hoffnung offiziell für die Durchführung des Projekts in Deutschland in 2012/2013.
Cheikh Khaled Bentounes ist Ehrenpräsident des Bundes Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD), der im Jahr 2010 gegründet wurde.